Manege frei!

 

Ich muss gestehen, ich mag Zirkus nicht. Das ist nicht meine Kunst, wenn ich das so sagen darf … . Ich habe immer gedacht, Zirkus ist eher für Kinder. Deshalb habe ich unseren Ausflug zum Zirkus als Pflicht und nicht als eine lustige und angenehme Angelegenheit genommen. Wie sagen oft unsere Senioren: „Man muss ja, ne?..“

 

 

Aber das war kein gewöhnlicher Zirkusausflug. Das war niedlich, berührend und nur schön! Unsere sieben Bewohner und drei Begleitpersonen waren vom Zirkus-Team eingeladen. Wir haben die besten Plätze direkt neben dem Eingang bekommen. Dann haben die Zirkusangestellten uns mit genügend Trinkwasser versorgt und haben uns gebeten, ihnen sofort Bescheid zu sagen, wenn wir etwas brauchen würden.

 

Und nun zu den Artisten. Das war genau das, was das ganze zu etwas besonderem gemacht hat. Das waren keine normalen Akrobaten, Jongleure, Clowns und so weiter. Das waren Schüler aus der ersten und zweiten Klasse, die eine längere Zeit mit echten Artisten in verschiedenen Zirkusgenres geübt haben und im Nu ihre Errungenschaften stolz demonstrieren wollten. Kleine süße Mäuse, unbedarft und ein bisschen tollpatschig, wie sie sind, turnten auf dem Seil, machten Salto, zeigten Hokuspokus, jonglierten und glänzten einfach in der Arena, begleitet vom Jubel, Applaus und dem Strahlen des Publikums, welches zum größten Teil aus Eltern, Großeltern und anderen Angehörigen bestand.

 

Unsere Bewohner haben diesen „Jahrmarkt der Errungenschaften“ auch genossen. Sie haben geklatscht, gestaunt und gelacht und bei manchen habe ich auch in den Augen Tränen der Rührung gesehen. Solchen Zirkus Must-have wie Pop-Korn konnten unsere Senioren sich auch nicht entgehen lassen. Ich glaube, sie haben sich wohl gefühlt - wie zu Haus - oder vielleicht haben einige von ihnen gerade eine kleine Reise in ihre Kindheit gemacht und sind für einen Augenblick wieder kleine Kinder geworden, die dem Auftreten eines Reisezirkusses mit seinem Lärm und Glanz zusehen dürfen… . Vielleicht? Wer weiß?